Bibelspruch

Wir alle kennen die Bibelsprüche, welche in gelber Schrift auf blauem Grund auf den Plakatwänden stehen. Beim Schreiben des letzten Beitrags kam mir folgender Vorschlag in den Sinn:
[spoiler show=“Achtung, Zynismus!“]

[/spoiler]

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Einwendungen

Das zweite Buch Mose beginnt mit der Einführung von Mose. Hier will ich auf das Kapitel eingehen, welche mit dem Titel Mose macht Einwendungen überschrieben ist. Diese sorgte beim Lesen für einige Erheiterung meinerseits.

Zuvor erschient Gott Mose in einem brennenden Dornbusch. Gott verkündet ihm die frohe Nachricht, dass er das Volk Israel aus Ägypten befreien will. Dort wurde es nach dem Tod von Josef unterdrückt und von den Einheimischen zu Fronarbeit genötigt.

Jedenfalls erscheint Gott höchstpersönlich in diesem brennenden Dornbusch. Ich stelle mir das recht beeindruckend vor, schliesslich gilt Gott nicht gerade als sonders gesprächig. Nachdem Gott seinen Plan für die Flucht aus Ägypten dargelegt hat, sagt Mose folgendes:

Mose erwiderte: »Und was ist, wenn die Leute von Israel mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern behaupten: Der Herr ist dir nicht erschienen! Was soll ich dann tun?«
2. Mose, 4.1

Bitte? Vor Mose erscheint Gott, und er hat Angst, seine Mitmenschen würden ihm nicht glauben? Normalerweise eine berechtigter Einwand, aber doch nicht in der Bibel! Immerhin stammt dieses Volk von Abraham ab, welcher ja auch direkt von Gott geleitet wurde.

Erstaunlicherweise scheint Gott die Ungläubigkeit seiner Geschöpfe nicht sonderlich zu stören und er gibt Mose drei beeindruckende Zaubertricks (oder Wunder) mit auf den Weg. Damit soll er seine Leute überzeugen können. Dann dies:

Doch Mose erwiderte: »Ach Herr, ich habe doch noch nie gut reden können, und auch seit du mit mir, deinem Diener, sprichst, ist das nicht besser geworden. Ich bin im Reden viel zu schwerfällig und unbeholfen.«
2. Mose, 4.10

Und dieser Mann soll sein Volk ins gelobte Land führen, das Meer teilen und die 10 Gebote entgegen nehmen???

Der Herr antwortete: »Wer hat den Menschen die Sprache gegeben? Wer macht die Menschen stumm oder taub? Wer macht sie sehend oder blind? Ich bin es, der Herr! Also, geh jetzt! Ich werde dir helfen und dir sagen, was du reden sollst.«
2. Mose, 4.11

Aha, nun scheint auch Gott langsam ungeduldig zu werden.

Doch Mose erwiderte: »Nimm es mir nicht übel, Herr, aber schicke einen andern!«
2. Mose, 4.13

Was ist denn Mose für ein Weichei? Gott erscheint spektakulär in einem brennenden Busch, und er zieht den Schwanz ein? Das glaube ich ja gar nicht! Das ist auch Gott zuviel der Engstirnigkeit:

Da wurde der Herr zornig auf Mose und sagte: »Du hast doch noch einen Bruder, den Leviten Aaron! Ich weiß, dass er gut reden kann. Er ist auf dem Weg zu dir und wird sich freuen, wenn er dich wiedersieht.
2. Mose, 4.14

Also entweder ist Gottes Erscheinung nicht halb so spektakulär oder Mose ist ein Feigling sondergleichen. Sollte letzteres zutreffen stellt sich die Frage, warum gerade er zur Rettung seines Volkes ausgewählt wurde. Alles in allem ein sehr verwunderliches Kapitel.

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Fazit 1. Mose / Genesis

Das erste Buch der Bibel beinhaltet eine ganze Reihe allgemein bekannter Geschichten. Es beginnt mit der klassischen Schöpfungsgeschichte, die Entstehund von Eva und Adam und deren Vertreibung aus dem Paradies. Kaum haben sich die ersten Menschen ausgebreitet, räumt Gott mit der Sintflut auf, die nur Noach mit seiner Arche überlebe. Die nächste bekannte Stelle ist der Turmbau zu Babel. Auch die Vernichtung der verruchten Städte Sodom und Gomorrha ist bekannt, insbesondere als die Frau von Lot zur Salzsäule erstarrt.

Darauf folgt die Geschichte Abrahams und seiner Söhne. Das Buch endet wiederum mit einer sehr bekannten Erzählung: Josef, Jakobs Lieblingssohn gelangt auf unschöne Weise nach Ägypten und prophezeit dem Pharao sieben gute und sieben schlechte Jahre. Als dies tatsächlich eintritt erhält er einen sehr hohen Posten und kann während der Dürrezeit auch seine Familie nach Ägypten holen.

Durch die hohe Dichte an bekannten Geschichten war dieses erste Buch recht leicht zu lesen. Umgekehrt habe ich nun ein bisschen Angst, dass das Pulver schon verschossen wurde und der Rest recht trocken wird.

Gott regiert hier mit recht harter Hand: Er verweist Eva und Adam aus dem Paradies, vernichtet mit der Sintflut alles Leben, greift beim Turmbau von Babel ein und macht Sodom und Gomorrha mit allen Einwohnern dem Erdboden gleich.

Zudem fallen vorallem die logischen Lücken auf: Obwohl Eva und Adam die ersten von Gott geschaffenen Menschen sind, existieren bereits andere Völker. Das gleiche gilt auch nach der Sintflut. Zudem ist von Riesen und Gottessöhne die Rede, also scheint Gott nicht das einzige himmlische Wesen zu sein. Also würde ich diese Buch mehr als Einführung bezeichnen, auf welches die folgenden Geschichten der Bibel aufbauen.. Umso erstaunter bin ich, dass es Menschen gibt, die (auch) dieses erste Buch als wahre Münzen nehmen.

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Sexleben

Die einzigen Leute, welche die Zerstörung der Stadt Sodom durch Gottes Hand überlebten, waren Lot und seine Familie. Sie konnten rechtzeitig fliehen und Lot versteckte sich mit seinen zwei Töchtern in den Bergen. Soweit so gut.
Sodom wurde unter anderem deshalb vernichtet, weil die Bewohner ein, sagen wir mal „ausschweifendes“ Sexleben haben und es wohl mit fast allem trieben was so herumlief. Davon kommt auch der Begriff Sodomie. Jedenfalls schienen sich Lot’s Familie in dieser Hinsicht nichts zu schulden kommen lassen, weshalb sie eben von Gott verschont wurden.
Und dann geschah in der Höhle folgendes:

Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Unser Vater wird alt, und weit und breit gibt es keinen Mann, der uns heiraten könnte. Komm, wir geben unserem Vater Wein zu trinken und legen uns zu ihm, damit wir von ihm Kinder bekommen!«
1. Mose 19,31

Und so geschah es dann auch:

So wurden die beiden Töchter Lots von ihrem eigenen Vater schwanger.
1. Mose 19,36

Ich weiss gar nicht, was ich dazu sagen soll. Die zwei Töchter vergehen sich an ihrem eigenen Vater, und das kurz nachdem Sodom vernichtet wurde. Da erstaunt mich ja gar nichts mehr.

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Verhandlungsgeschick

Da gab es die Stadt Sodom, und die schien ein wirklich schlimmes Pflaster zu sein. Jedenfalls ging es dort so wild zu, dass Gott beschloss, alles dem Boden gleich zu machen. Aus meiner Sicht eine recht drastische Massnahme. Das sah auch Abraham so und er versuchte noch etwas zu retten:

Abraham trat an ihn heran und sagte: »Willst du wirklich Schuldige und Schuldlose ohne Unterschied vernichten?
Vielleicht gibt es in Sodom fünfzig Leute, die kein Unrecht getan haben. Willst du sie auch umkommen lassen und nicht lieber die ganze Stadt verschonen wegen der fünfzig?
Du kannst doch nicht die Unschuldigen zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die andern? Du bist der oberste Richter der ganzen Erde, darum darfst du nicht selbst gegen das Recht verstoßen!«
Der Herr sagte: »Wenn ich in Sodom fünfzig Unschuldige finde, will ich ihretwegen die ganze Stadt verschonen.«
Abraham wandte sich noch einmal an den Herrn: »Ich habe es gewagt, dir dreinzureden, Herr, obwohl ich Staub und Asche bin.
Vielleicht gibt es wenigstens fünfundvierzig, die nicht schuldig geworden sind. Willst du dann wegen der fehlenden fünf die ganze Stadt vernichten?« Der Herr antwortete: »Ich verschone sie, wenn ich fünfundvierzig finde.«
Abraham gab sich noch nicht zufrieden. »Und wenn es nur vierzig sind?«, fragte er. Der Herr erwiderte: »Dann verschone ich sie wegen der vierzig.«
»Bitte, Herr«, sagte Abraham, »werde nicht zornig über mich, wenn ich noch weitergehe. Vielleicht sind es nur dreißig.« »Dann verschone ich sie wegen der dreißig.«
Noch einmal fing Abraham an: »Ich habe es nun einmal gewagt, dir dreinzureden, Herr! Vielleicht sind es nur zwanzig.« »Ich verschone sie auch wegen zwanzig.«
»Nur noch ein einziges Mal lass mich reden, Herr«, sagte Abraham; »werde nicht zornig! Vielleicht sind es auch nur zehn.« Und der Herr sagte: »Ich verschone sie auch wegen zehn.«
Damit brach der Herr das Gespräch ab. Er ging weiter und Abraham kehrte heim.

1. Mose, 18.23

Ich stelle mir gerade vor, ich würde so mit meinem Chef verhandeln, wenn es um die Aufwandschätzung für ein Projekt geht. Vielleicht sollte ich es mal versuchen, wäre bestimmt lustig 😉

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Kurzgeschichte

Wir alle kennen die Geschichte vom Turmbau zu Babel. Entsprechend ging ich davon aus, dass diese Ereignisse recht ausführlich beschrieben würden und textlich einen standesgemässen Umfang hätten. Aber Nein, es reicht nicht mal für ein eigenes Kapitel, die Geschichte ist in einer halben Seite abgehandelt. Ich bin fast ein bisschen enttäuscht.

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Vegetarier

Bis zur Sintflut, welche die Menschheit nur dank der Arche von Noach überlebte, war es den Menschen nicht erlaubt, Fleisch zu Essen. Erst als Noach wieder trockenes Land betrat wurde dies von Gott offiziell genehmigt:

Ihr dürft von jetzt an Fleisch essen, nicht nur Pflanzenkost; alle Tiere gebe ich euch als Nahrung.
1. Mose 9.3

Dürfte es also eigentlich gar keine Vegetarier unter den Katholiken geben?

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Fantasy

Dieses zwei Sätze könnten so problemlos auch in Herr der Ringe stehen:

Damals und auch noch später lebte auf der Erde das Geschlecht der Riesen. Sie waren aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern hervorgegangen und sind als die großen Helden der Vorzeit bekannt.
1. Mose, 6.4

Riesen, Göttessöhne, Helden aus der Vorzeit? Darüber sollte mal im Wort zum Sonntag gesprochen werden!

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Biblisches Alter

Endlich weiss ich, woher der Begiff Biblisches Alter herkommt: Die direkten Nachkommen von Eva und Adam hatten spektakulär lange zu Leben:

  • Adam: 930 Jahre
  • Jered: 962 Jahre
  • Noach: 950 Jahre

Dann wurde es allerdings auch Gott zu Bunt und er setzte dem ein Ende:

Der Herr aber sagte: »Ich lasse meinen Lebensgeist nicht für unbegrenzte Zeit im Menschen wohnen, denn der Mensch ist schwach und anfällig für das Böse. Ich begrenze seine Lebenszeit auf 120 Jahre.«
1. Mose, 6.3
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Vogelfrei

Die zwei ersten Menschen, Eva und Adam, werden aus bekanntem Grund aus dem Paradies geworfen und zeugen die beiden Söhne Kain und Abel. Aus Eifersucht bringt Kain seinen Bruder um, worauf er von Gott verflucht wird. Und dann kommt folgender Abschnitt:

Kain sagte zum Herrn: »Die Strafe ist zu hart, das überlebe ich nicht! Du vertreibst mich vom fruchtbaren Land und aus deiner schützenden Nähe. Als heimatloser Flüchtling muss ich umherirren. Ich bin vogelfrei, jeder kann mich ungestraft töten.«
1. Mose, 4.13

Obwohl Eva und Adam bekanntlich die ersten von Gott geschaffenen Menschen sind, scheinen noch andere Leute zu existieren. Warum sonst Kains Angst getötet zu werden?

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