Fleisch

Nachdem Mose am Berg Sinai alle Gebote und Regeln empfangen hat, machte sich das Volk Israel wieder auf den Weg ins gelobte Land. Kaum unterwegs wurde das Volk unruhig und verlangte nach etwas anständigem zu essen:

Wenn uns doch nur jemand Fleisch verschaffen würde! 4. Mose 11,4

Dem würden man nun grundsätzlich mal zustimmen. Immerhin ist das ganze Volk in der Wüste, und da gibt es nun mal nicht allzu viel zu beissen. Interessant finde ich es aber in diesem Zusammenhang:

Alles in allem brachten die zwölf Stammesoberhäupter als Gaben für die Einweihung des Altars:
12 Silberschüsseln und 12 Silberschalen mit einem Gesamtgewicht von 27600 Gramm;
12 Goldschalen mit einem Gesamtgewicht von 1440 Gramm, gefüllt mit Weihrauch;
12 Stiere, 12 Schafböcke und 12 einjährige Schafe als Brandopfer sowie die dazugehörigen Speiseopfer;
12 Ziegenböcke als Sühneopfer;
24 Rinder, 60 Schafböcke, 60 Ziegenböcke und 60 einjährige Schafe als Mahlopfer.
4.Mose, 7,84-88

Für irgendwelche Opferrituale scheint es also füglich Tiere vorrätig zu haben, aber nicht als Speise für das gemeine Volk. Das finde ich einerseits sehr fragwürdig. Auf der anderen Seite darf es Mose auch nicht erstaunen, wenn mit diesem Politik das Volk unruhig wird. Vom Glauben alleine hat halt auch niemand gelebt.
Noch eine interessante Randbemerkung: Bei jedem Mahlopfer erhält der Priester einen gewissen Anteil am Fleisch. Schon damals hatte die Obrigkeit der Kirche also nichts leiden, während sich die Leute mit trockenem Brot durchseuchen mussten.

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