Rückblick 2. Mose / Exodus

Das zweite Buch Mose startet recht flott mit der Ernennung Moses zum Retter des Volkes Israel und den zehn Plagen, welche die Flucht aus Ägypten überhaupt ermöglichten. Es folgten die Teilung des Meeres und die zehn Gebote, welche Mose auf dem Berg Sinai entgegen nehmen konnte. Auch die Geschichte vom Goldenen Kalb ist allgemein bekannt.

Dazwischen gab es aber einige äusserst langatmige Stellen: Einem Gesetzbuch gleich werden Regeln und Gebote für nahezu jede (damals) erdenkliche zwischenmenschliche Unstimmigkeit definiert. Später erfolgt eine längere Anweisung zum Bau des heiligen Zeltes inklusive der Art des zu verbrennenden Öls und der Bekleidung der Priester.

Interessant finde ich, dass es sehr viele Dialoge direkt zwischen Mose und Gott gibt. Letzterer spricht nicht über einen Stellvertreter (z.B. einen Engel) oder im Traum mit Mose, sondern ganz direkt. Da wir also direkt einem Gespräch mit Gott lauschen, lassen sich auch einige Rückschlüsse auf sein Wesen ziehen. Angriffe auf seine Person nimmt er äusserst persönlich und reagiert in diesen Situationen schnell mal zornig. Und wenn Gott zornig wird, lässt er schon mal ganze Völker dahinraffen.

Was mich insbesondere erstaunt ist die enge Verbindung von Gott mit dem Volke Israel. Alle anderen Menschen scheinen nicht sonderlich in seiner Gunst zu stehen. Warum will/wollte die (katholische) Kirche unbedingt andere Menschen von Ihrem Glaube überzeugen, wenn diese doch gar nicht sonderlich von Gott beachtet werden? Ich bin gespannt, ob und wann der in der Bibel beschriebene Gott als Gott aller Menschen dargestellt wird.

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